Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland/Luxemburg

Neue Streuobst-Sortenempfehlungsliste für Rheinland-Pfalz

Diese Sortenliste möchte eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl geeigneter Obstsorten für den extensiven Hochstammobstbau geben. Sie richtet sich vor allem an interessierte Obst- und Naturliebhaber, Obst- und Gartenbauvereine, Naturschutzverbände, Kreis­verwaltungen und Gemeinden sowie Behörden, die mit Flurbereinigungen und Straßen­begleitpflanzung befasst sind.

Die Liste ist ein Gemeinschaftswerk von Pomologen und der Streuobstberatung des Landes RLP (DLR Rheinpfalz) und ersetzt frühere Empfehlungslisten für den Streuobstbau in RLP aus den Jahren 2003/2004.

Streuobst-Sortenempfehlungsliste (114 KB)


Zusammenschluss der Landesgruppen

Die Landesgruppen Saarland und Rheinland-Pfalz / Luxemburg haben sich am 17.01.2015 zusammengeschlossen.

» www.streuobst-rlp.de


Obstsorten-Datenbank

Die Offene Obstsorten-Datenbank  erfasst Informationen zu allen Obstarten und -Sorten im deutschsprachigen Raum, sowohl aus schriftlichen, digitalen als auch mündlichen Quellen. Ein Merkmalsfilter hilft bei der Überprüfung der Sorten-Echtheit bzw. die Bestimmung von Sorten.

Das in Entwicklung befindliche Standort-Kataster wird der Registrierung von Sorten auf verschiedenen Standorten sowie deren Evaluierung dienen. Jeder, der interessante Erfahrungen und Beobachtungen hat, ist zur Mitwirkung eingeladen!


Bund für Umwelt und Naturschutz Kusel & Baumschule Ritthaler:

Die neue Generation Mostbirnen nachpflanzen!

» WEIN-BIRNEN u. andere WIRTSCHAFTS-BIRNEN, traditionelle Sorten aus der Pfalz u. Umgebung
» Sonder-Preis  » Registrierung im Kataster des BUND Kusel » Laufzeit 2012 bis 2018

Dazu gibt es einen Projekt-Flyer (511 KB).

Geschichte und Verhältnisse des Obstbaues in der Pfalz – 25 Sortenportraits, hg. vom AK Historische Obstsorten Pfalz – Elsaß – Kurpfalz im Pomologen-Verein e.V., 76 Seiten, 20 x 20 cm, 5,– Euro, bestellbar im Online-Shop (Kultur & Geschichte).

Die Pfalz blickt auf eine vielfältige Obstbau-Geschichte zurück, über 2000 Obstsorten sind schriftlich verbürgt. Wie alle Kultur hat sich das Sortenspektrum jedoch ständig gewandelt. Historische Obstsorten-Vielfalt muss deshalb differenziert betrachtet werden. Die Entwicklungen in Obstanbau, -nutzung und -handel allgemein werden nachvollziehbar – ähnlich abgelaufen überall in Mitteleuropa. Neben 25 pomologischen Beschreibungen von Lokalsorten erlaubt eine Tabelle den Überblick des historischen Sortimentes der Pfalz. Anbauempfehlungen und praktische Hinweise zu Obstnutzungsmöglichkeiten ermuntern, die Qualitäten des Kulturerbes Obst wieder zu entdecken.

Mit Beiträgen von Herbert Ritthaler, Werner Ollig, Jan Fickert, Dieter Zenglein, Norbert Bößer, Philipp Eisenbarth, Dieter Schmidt, Manfred Jenet, Rainer Rausch und Klaus Hünerfauth.


Pfälzer Obstbaum des Jahres 2015

Süßkirsche „Frühe Rote Meckenheimer“

Mit der „Frühen Roten Meckenheimer“ wurde vom „Arbeitskreis Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ eine weitere Süßkirschsorte zum Pfälzer Obstbaum des Jahres 2015 gewählt (nach Lambsheimer Kurzstiel 2003 und Haumüller 2008).

Die auch als „Frühe Meckenheimer“ oder oft einfach nur als „Meckenheimer“ bezeichnete, überregional bekannte Kirschsorte hat ihren Ursprung im vorderpfälzischen Meckenheim, wo sie um 1907 wohl als Zufallssämling gefunden wurde. Zwischen 1930 bis 1950 hieß sie „Mayers Rote Herzkirsche“ oder „Frühe Rote Herzkirsche“, bis sich ab etwa 1960 der heutige offizielle Name durchsetzte. Nach dem 2. Weltkrieg fand die großfrüchtige und wohlschmeckende Sorte zunehmend sogar bundesweite Beachtung. In den 1960er und wohl teilweise noch bis Ende der 1970er Jahre war die „Frühe Rote Meckenheimer“ eine der wichtigsten frühen Herzkirschen im westdeutschen Erwerbsanbau, die sich durch große, attraktiv aussehende und wohlschmeckende Früchte mit guter Platzfestigkeit und guten Anbaueigenschaften auszeichnete. Erst ab etwa 1980 wurde sie durch andere festfleischigere und transportfähigere Frühsorten, wie z.B. „Burlat“ und „Souvenir des Charmes“ verdrängt.

Mehr dazu in der

Sortenbeschreibung Frühe Rote Meckenheimer (PDF 326 KB)


Pfälzer Obstbaum des Jahres 2014

Apfel „Roter Augustiner“

Mit dem „Roten Augustiner“ wurde vom „Arbeitskreis Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ eine früher in der ganzen Pfalz verbreitete Apfelsorte zum Pfälzer Obstbaum des Jahres 2014 gewählt.
Kurioserweise war sie jedoch unter diesem, auf den Pomologen August Friedrich Adrian Diel (1809) zurückgehenden „offiziellen“ Namen in der Pfalz kaum geläufig. Viel bekannter war sie unter der nicht minder merkwürdigen Bezeichnung „Wollenschläger“, mancherorts auch als „Roter Herbsttaffetapfel“.

Mehr dazu in der

Sortenbeschreibung Roter Augustiner (PDF 282 KB)


Pfälzer Obstbaum des Jahres 2013

Dürkheimer Krachmandel

Erstmals hat der Arbeitskreis „Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ mit der Dürkheimer Krachmandel eine alte Vorderpfälzer Süssmandel zum „Pfälzer Obstbaum des Jahres 2013“ gewählt. Auch wenn wir über die genaue Herkunft und das Alter der Sorte nur wenig wissen, ist gerade diese Mandelsorte ein typischer Vertreter des einstigen Mandelanbaus im Bereich der heutigen Weinstraße.

Aufgrund ihrer guten Fruchtqualität war die Sorte früher sehr geschätzt und wurde an Landstraßen, in Gärten und Anlagen häufig angepflanzt. Sie soll um 1940 von dem bekannten Dürkheimer Kreisobstbauberater Ewald Philippi verbreitet worden sein, weshalb sie auch unter der Bezeichnung „Philippis Süssmandel“ bekannt ist.

In der Vorderpfalz hatte der erwerbsmäßige Mandelanbau vor allem entlang des Haardtrandes eine Jahrhunderte lange Tradition, die noch etwa bis in die Zeit vor dem 2. Weltkrieg eine beachtliche Bedeutung hatte. Schwerpunkt war die Region um Bad Dürkheim sowie um Neustadt, insbesondere in Gimmeldingen.

Mehr dazu in der

Sortenbeschreibung Dürkheimer Krachmandel (PDF 96 KB)


Obstsorten des Jahres

2015 Frühe Rote Meckenheimer Süßkirsche

2014 Roter Augustiner Apfel

2013 Dürkheimer Krachmandel Süssmandel

2012 Offenbacher Rote Birne

2011 Weinling Apfel

2010 Weinröschen Apfel

2009 Freinsheimer Taffetapfel

2008 Haumüller Süßkirsche

2007 Frankelbacher Mostbirne

2006 Grasblümchen Apfel

2005 Birne Veldenzer

2004 Herrgottsapfel

2003 Lambsheimer Kurzstielkirsche

2002 Seitersbirne

2001 Kandeler Zuckerzwetschge

2000 Heimeldinger Apfel