Landesgruppe Hessen

Neue Auflage: Kahl/Scheibel „Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen“

Das Standardwerk ist als 6. Auflage wieder erhältlich, aktualisiert und auf 124 Seiten erweitert

Wer mit der Pflanzung von Obstbäumen zum Erhalt der Sortenvielfalt beitragen möchte, findet in dieser Broschüre umfangreiche Informationen und Anregungen. Bei den Sortenempfehlungen liegt das Augenmerk auf den für Hessen typischen alten Obstsorten – das Spektrum reicht von deutschlandweit bekannten Sorten, die sich in Hessen bewährt haben, bis hin zu lokalen Raritäten. Die übersichtlichen Tabellen beinhalten insgesamt 264 Sorten verschiedener Obstarten, dazu kommen 26 Schalen- und Wildobstarten. Angegeben sind jeweils Herkunft, Frucht- und Baumeigenschaften (wie Reife, Verwertung, Wuchsstärke) sowie Bemerkungen zu Standortansprüchen und Robustheit. Zu jeder Obstart liefert die Publikation einleitende Basisinfos.

22 hessische Lokal- und Regionalsorten vom Anhalter bis zum Weilburger werden auf je einer Doppelseite ausführlich in Wort und Bild vorgestellt. Eine Tabelle bietet zusätzlich eine kompakte Übersicht über in Hessen und angrenzenden Gebieten vorkommende Lokalsorten, einschließlich Hinweisen auf hohe Polyphenolgehalte. Den verschollenen Obstsorten ist eine „Fahndungsliste“ gewidmet. Der Abschnitt „Unterlagen und Edelreiser“ gibt über die wichtigsten Wurzelunterlagen und über die Beschaffung von Reisermaterial Auskunft – wichtig für Obstfreunde, die beim Baumkauf besser Bescheid wissen oder selbst veredeln möchten. Abgerundet wird die attraktive Broschüre durch Ratschläge für das Pflanzen und Schützen der Bäume, Infos über das Thema Misteln, die Nennung von spezialisierten Baumschulen, Literaturtipps und einen Ausflug in die hessische Geschichte der Pomologie.

124 Seiten, 21 x 21 cm, durchgehend farbig, über 150 Abbildungen, zahlreiche Tabellen, Preis 9,80 Euro

Leseprobe (0,7 kB)

Die Broschüre kann beim Online-Shop des Pomologen-Vereins bestellt werden und wird u. a. an den Infoständen der Landesgruppe Hessen zum Kauf angeboten. Wiederverkäufer wenden sich bitte an Klaus Spieler (ab 10 Stück gibt es einen attraktiven Rabatt).

(Robert Scheibel, 19.12.2023)


Führung durch Streuobstwiesen in Maintal-Hochstadt mit anschließender Pflanzaktion zur Hessischen Lokalsorte des Jahres 2023, der Bischofsmütze

Am Samstag, 4. November 2023, fand durch die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Streuobst Maintal, dem NABU Maintal und dem Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis eine Pflanzaktion zur Erhaltung einer der sogenannten „alten Obstsorten“ in Maintal Hochstadt statt. Die Pflanzung erfolgte zusammen mit der Bürgermeisterin von Maintal, Monika Böttcher. Den Rahmen für die Pflanzung bildeten eine Führung über die Hochstädter Streuobstwiesen sowie kurze Redebeiträge zum Sortenerhalt und zur Bedeutung von Streuobstwiesen.

Im Rahmen der Führung informierte Anika Hensel die Teilnehmer und Teilnehmerinnen über die Geschichte des Wein- und Obstbaus im heutigen Streuobstareal von Maintal-Hochstadt. Auf den seit dem 8. Jahrhundert für Weinbau genutzten Flächen ist das heute dominierende Streuobst seit Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt. Die teilweise sehr mageren Böden, der Klimawandel, aber auch der teilweise sehr starke Befall der Bäume mit Misteln, erschweren den Erhalt der Streuobstwiesen.

Robert Scheibel und Werner Nussbaum stellten in Ihren Beiträgen die Tätigkeiten des Pomologen-Vereins zum Erhalt der Obstsortenvielfalt dar. Insbesondere alte Obstsorten bieten eine große Vielfalt an Geschmack und Verwendungsmöglichkeiten, sind oft widerstandsfähig und besser für Allergiker verträglich. Dafür spüren die Obstsortenkundler verschollenen und seltenen Obstsorten nach. Wurde eine rare Sorte identifiziert, stellt sich die Frage, wie sie erhalten werden kann. Um hessische Lokal- und Regionalsorten vor dem Aussterben zu bewahren, hat die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins deshalb vor zwei Jahrzehnten die Aktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“ ins Leben gerufen.

Für diese Aktion werden zunächst von den gefundenen Altbäumen Edelreiser geschnitten und für die Vermehrung an Baumschulen gegeben. Dann gilt es, die Sorte des Jahres in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dies geschieht mit Berichten in Zeitungen und im Internet, mit Faltblättern, Broschüren und Postern, auf Sortenausstellungen und anderen Veranstaltungen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Kooperationspartner aus der jeweiligen Region. Im Falle der Lokalsorte 2023, der Bischofsmütze, sind dies die Baumschule Köhler in Bruchköbel und die Linsengerichter Baumschule, die Stadt Maintal, der Arbeitskreis Streuobst Maintal, der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis, die Kelterei Stier, der NABU Maintal und der OGV-Kreisverband Hanau. Wenn nun eine ausreichende Zahl der gezogenen Bäume von Obstwiesen- und Gartenbesitzern gepflanzt wird, ist der Erhalt der Sorte für die nächsten Jahrzehnte gesichert.

Die Bischofsmütze ist eine Lokalsorte des Main-Kinzig-Kreises (ehemals Landkreis Hanau), wo sie früher sehr verbreitet war. In ihrem Heimatort Maintal-Bischofsheim sollen bereits um 1900 sehr alte Bäume (80- bis 90-jährig) gestanden haben. In der Deutschen Obstbauzeitung wurde der Apfel im Jahr 1912 beschrieben und abgebildet. Im Verbreitungsgebiet waren die Synonyme „Hanauer Streifling“ und „Hängerote“ geläufig. Die Bischofsmütze fiel damals auf den Obstausstellungen des Rhein-Main-Gebietes besonders durch ihre gerippte Form und die schöne gestreifte Deckfarbe auf, und wurde als haltbarer Wirtschaftsapfel und „Marktsorte ersten Ranges“ empfohlen. Trotzdem hat sich die Sorte höchstens regional verbreitet. Heute sind nur noch Einzelvorkommen in der Hanauer und Frankfurter Gegend sowie bei Aschaffenburg und im nördlichen Odenwald bekannt. Weitere Informationen zur Bischofsmütze sind im Faltblatt „Hessische Lokalsorte des Jahres 2023 – Bischofsmütze“ zu finden.

Bürgermeisterin Monika Böttcher wies auf die Bemühungen der Stadt Maintal zum Erhalt der Streuobstwiesen hin. Im Ballungsraum Rhein-Main stellen die Streuobstwiesen neben der hohen ökologischen Bedeutung auch einen wichtigen Naherholungsraum für die Bewohner dar. Die Bedeutung des Streuobstgürtels in Maintal und dem benachbarten Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim ist überregional anerkannt, so wurde die Stadt Maintal beim Wettbewerb „Streuobstkommune 2021" des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain für ihre vorbildliche Naturschutzarbeit ausgezeichnet.

Ralf Vandamme vom Arbeitskreis Streuobst Maintal wies auf die Bedeutung von alten Obstsorten hin und zeigte auf, dass in Maintal neben der Bischofsmütze noch weitere seltene Obstsorten vorhanden sind und erhalten werden müssen. Er hob insbesondere verschiedene ausschließlich in Maintal vorkommende Kirschen hervor.

Die Pflanzung fand auf der Streuobstwiese von Markus Möller aus Maintal statt und dient neben dem Sortenerhalt auch der Erhaltung von Streuobstwiesen. Diese haben aufgrund der hohen Artenvielfalt eine hohe ökologische Bedeutung. Als Inseln der Biodiversität dienen sie vielen bedrohten oder gefährdeten Arten als Lebensraum. Streuobstwiesen sind neben vielen Insektenarten auch Heimat von seltenen Vogelarten, wie dem Steinkauz. Streuobstwiesen sind geprägt durch auf Hochstämmen wachsende alte Obstsorten und extensiv bewirtschaftetes Grünland. Durch den Wandel im Obstbau hin zu Obstplantagen mit Spalierobst haben die Streuobstbestände und damit einhergehend die Sortenvielfalt stark abgenommen. Die Neupflanzung hilft diese landschaftsprägenden und auch als Naherholungsraum um die Städte dienenden Baumbestände zu erhalten.


„Hessische Lokalsorte des Jahres“ 2024 – Korbacher Edelrenette

Im Rahmen der Hessischen Pomologentage vom 28. bis zum 29. Oktober 2023 wurde die „Hessische Lokalsorte des Jahres“ 2024 präsentiert. Die Hessischen Pomologentage finden seit 1998 im nordhessischen Naumburg statt und sind dem Apfel und seiner Themenvielfalt gewidmet. Die Vorstellung erfolgte am Samstag, 28. Oktober 2023, durch den Pomologen Jan Bade für die Hessische Landesgruppe des Pomologen-Verein e.V.

Bei der Lokalsorte des Jahres 2024 handelt es sich um die Korbacher Edelrenette. Die Sorte wurde 1880 durch den Lehrer Heinrich Münch erstmals erwähnt und als Corbacher Edelreinette auf Obstausstellungen auch überregional vorgestellt und in der Folge in Nordhessen verbreitet. Der genaue Ursprung der Sorte ist heute unbekannt, es wird vermutet, dass die Sorte älter ist und möglicherweise durch aus Frankreich vertriebene Hugenotten eingeführt wurde. Historisch ist belegt, dass der Obstbau im Fürstentum Waldeck durch Hugenotten stark beeinflusst wurde.

Unbekannt ist auch das frühere Verbreitungsgebiet der Sorte, Belege für die Sorte im benachbarten Wittgenstein –  hier allerdings unter dem Namen Jagdapfel – zeigen, dass die Verbreitung über das Fürstentum Waldeck hinaus ging. Weitere Synonyme für die Sorte sind Schmärlätzchen und Mückenpisser. Wie viele andere alte Obstsorten war die Korbacher Edelrenette lange vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1995 waren trotz intensiver Suche nur noch 19 Bäume der Sorte nachweisbar.

Bei der Korbacher Edelrenette handelt es sich um eine am Baum hellgrüne Frucht, die Schale verfärbt mit zunehmender Reife gelb und wird dann als fettig wahrgenommen. Es handelt sich um eine frühe, süßsaure Tafel- und Wirtschaftssorte mit sehr gutem Geschmack. Als Frühsorte sollte sie sofort verwertet werden und kann direkt nach der Ernte verzehrt werden. Die Korbacher Edelrenette verträgt keine trockenen und warmen Lagen, sie ist als Sorte für kühlere Regionen und Höhenlagen geeignet. Hier entwickeln sich sehr gesunde, regelmäßig tragende Bäume. Die Sorte zeichnet sich durch einen hohen Polyphenolgehalt aus. Hierbei handelt es sich um sekundäre Geschmacksstoffe, die einen positiven gesundheitlichen Einfluss haben. Sorten mit hohem Polyphenolgehalt sind für Allergiker in der Regel besser verträglich als das derzeitige Handelssortiment.

Die Wahl der Korbacher Edelrenette erfolgte im Rahmen der Aktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“, mit der seit 2003 seltene, für Hessen typische Regional- und Lokalsorten präsentiert und so vor dem Aussterben gerettet werden. Durch Kooperation mit Baumschulen gewährleistet der Pomologen-Verein, dass die „Hessischen Lokalsorten des Jahres“ ins Sortiment der Baumschulen aufgenommen werden und in entsprechender Anzahl für Neupflanzungen vorhanden sind. Bäume der Sorte Korbacher Edelrenette können unter anderem über die Baumschulen Pflanzlust aus Wolfhagen-Nothfelden und Fricke aus Grebenstein bezogen werden, die die diesjährigen Aktivitäten für die Hessische Lokalsorte unterstützen.

Weitere Informationen zur Hessischen Lokalsorte des Jahres 2024 – Korbacher Edelrenette sind in einem Folder der hessischen Landesgruppe, der Broschüre „Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen“ (6. erweiterte Auflage, derzeit in Vorbereitung) sowie unter https://www.pomologen-verein.de/obstsorte-des-jahres/ zu finden.


Exkursion der Landesgruppe Hessen zum Sortengarten Medenbach (13.08.2023)

Nachdem die für den 25. Juni 2023 geplante Kirsch-Exkursion nach Allendorf aufgrund des schlechten Fruchtbehangs ausfallen musste, fand die erste Exkursion der Landesgruppe Hessen im Rahmen des „Runden Tischs - Alte Obstsorten“ in Wiesbaden statt. Dort besichtigten wir den Sortengarten Medenbach im gleichnamigen Wiesbadener Stadtteil. Während die Bereiche entlang von Rhein und Main rund um Wiesbaden und im angrenzenden Rheingau durch Weinbau geprägt sind, sind die östlichen, in den Ausläufern des Taunus gelegenen Stadtteile, zu denen auch der Stadtteil Medenbach gehört, bis heute durch Apfelweinproduktion und Streuobst geprägt.

Der Sortengarten Medenbach wird durch den Streuobstkreis Wiesbaden e.V. getragen und ist Teil der Themenroute „Streuobstroute im Nassauer Land“, die in Wiesbaden beginnt und bis in den Hunsrück reicht. Entlang der Route wird auf ausgewählten Flächen über Streuobstbestände und die ökologische und kulturelle Bedeutung des Obstbaus auf Hochstämmen informiert. Der Vereinsvorsitzende Ulrich Kaiser führte uns über die Fläche und informierte uns über die Entstehungsgeschichte und die Weiterentwicklung des Sortengartens.

Die Planungen für den Sortengarten stammen aus 2001, zu diesem Zeitpunkt wurden 49 Bäume mit insgesamt 24 Apfelsorten gepflanzt. 2005 fand die offizielle Eröffnung statt. Ab 2007 wurde bei Neuplanzungen auf lokale und regionale Sorten gesetzt und sich hierbei u.a. an einer 2008 durchgeführten Kartierung der Wiesbaden Streuobstflächen orientiert. Im gleichen Jahr wurde durch Neuplanzungen die Anzahl der Bäume auf 118 und die der Sorten auf 93 erhöht. Auch in den Folgejahren wuchs der Sortengarten kontinuierlich an und wurde 2013 Teil des Erhalternetzwerks Obstsortenvielfalt. 2014 und 2022 konnte das Areal jeweils um einen halben Hektar erweitert werden und bietet heute Raum für 147 Apfel-, 19 Birnen- und 8 weitere Obstsorten. Neben Informationen zum Sortengarten gab es die Möglichkeit Obstsorten anzuschauen und noch nicht bestimmte auf der 2022 hinzugekommenen Fläche zu bestimmen.

Der Streuobstkreis Wiesbaden e.V. legt großen Wert auf die Vermittlung von Informationen über Streuobst und alte Obstsorten sowie die Informationsweitergabe über die notwendigen Pflegemaßnahmen. Auf der Fläche informieren Schilder über Streuobst und Ökologie, mit Ausnahme der neusten Fläche sind die Bäume mit Sortenschildern versehen und ermöglichen so eine Beschäftigung mit den vorhandenen Sorten. Regelmäßig finden Führungen auf der Pflanzfläche statt. Auch die Schnittkurse finden starkes Interesse, so dass seit 2001 1690 Teilnehmer an Schnittkursen teilgenommen haben.

Im Anschluss an die Begehung des Sortengarten bot sich auf dem Hof von Dieter Engel die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Essen und der Nachbereitung. Natürlich konnten auch die Apfelweine und -säfte probiert und der Kelterkeller besichtigt werden.

Bericht: Matthias Aevermann
Fotos: Mirko Franz


Apfelweinfest im Hessenpark (21.05.2023)

Am 21. Mai 2023 fand im Hessenpark das Apfelweinfest mit Apfelweinprämierung statt. Bei diesem boten verschiedene Hersteller aus der Region ihre Produkte im historischen Fruchtspeicher aus Trendelburg zur Verköstigung an.

Der Pomologen-Verein war durch Klaus Spieler und Dr. Michael Hoff ebenfalls mit einem Stand vertreten.

An diesem wurden u.a. Faltblätter zu den Hessischen Lokalsorten, verschiedene Jahrgänge des Pomologen-Vereins-Jahresheftes und die Broschüre „Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen“ ausgelegt. Verschiedene Plakate der Landesgruppe Hessen, die die „Apfelvielfalt Kelteräpfel“, „Apfelvielfalt Tafeläpfel“, „Pflaumenvielfalt“ und „Birnenvielfalt“ sowie „Hessische Lokalsorten“ wurden ausgestellt und zum Verkauf angeboten.

Bei einem durch Lautsprecher übertragenen Interview der einzelnen Aussteller konnte Klaus Spieler die Anliegen und Aktivitäten des Pomologenvereins ausführlich dem Publikum erläutern.

Das Interesse des Publikums am Stand der Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins war erfreulich groß.

Dr. Michael Hoff


Landesgruppe Hessen beteiligt sich mit Infostand und Sortenausstellung an der CiderWorld'23

Am Samstag, dem 29.04.23 fand die CiderWorld’23 Expo, die 15. Internationale Frankfurter Apfelweinmesse, im Gesellschaftshaus des Palmengartens in Frankfurt statt.

Die Landesgruppe Hessen beteiligte sich mit einer Obstausstellung von ca. 40 alten Apfelsorten im Foyer.
Der Schwerpunkt der Ausstellung lag diesmal auf hessischen Lokalsorten. So wurden u. a. der Siebenschläfer, der Kloppenheimer Streifling und der Beerbacher Taffetapfel vorgestellt.

Rund um diese Apfelsorten fanden interessante Gespräche mit vielen Besuchern statt.

Neben der Obstausstellung gab es einen Informationsstand mit Postern, Büchern und Broschüren zu hessischen Apfelsorten, darunter das Faltblatt der aktuellen hessischen Lokalsorte 2023, der Bischofsmütze nach Richard Zorn, und das Faltblatt zum Polyphenolgehalt der hessischen Lokalsorten.

Marcel Karl


Faltblatt „Polyphenole in alten hessischen Apfelsorten“ erschienen

Die Ergebnisse des Projekts „Der Wert alter hessischer Apfelsorten – Untersuchung der Gesamtphenole in hessischen Regional- und Lokalsorten“ wurden von den Mitgliedern der AG Polyphenole aufbereitet und sind nun als Faltblatt erschienen: Faltblatt „Polyphenole in alten hessischen Apfelsorten"


„Hessische Lokalsorte des Jahres“ 2023 – Bischofsmütze

Die Hessische Lokal­sorte des Jahres 2023 ist die Bischofs­mütze.

Sie wurde am „Tag des Obst­baumes 2022“ am Stadtteil­zentrum Bischofsheim durch die Landes­gruppe Hessen gemeinsam mit dem Arbeits­kreis Streu­obst Maintal und der Stadt Maintal präsentiert. Die Stadt hatte im Vorfeld auf die Aktion „Lieblings­bäume“ aufmerksam gemacht und Bestellungen entgegen­genommen, die an diesem Tag an die Besteller ausgegeben wurden.

Hierdurch konnten bereits zahlreiche Bäume der Bischofs­mütze in der Gemarkung gepflanzt werden.

Eine Beschreibung der Bischofs­mütze mit Informationen zu Herkunft, Verbreitung und Eigenschaften der Sorte finden Sie im Faltblatt Hessiche Lokalsorte des Jahres 2023 – Bischofsmütze.


Rundbriefe der Landesgruppe Hessen


Pflanzaktion für den Erhalt der Sorte des Jahres 2022 'Friedberger Bohnapfel' (12.11.2022)

Vor zwanzig Jahren hat die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins die Aktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“ ins Leben gerufen. Dieses kleine Jubiläum war der Anlass für eine besondere Pflanzaktion mit mehreren Projektpartnern, denen der Pomologen-Verein jeweils einen Baum der Sorte 'Friedberger Bohnapfel' spendierte.

Weil mit dem Friedberger Bohnapfel eine Apfelsorte der Wetterau zur Sorte des Jahres 2022 ausgerufen wurde, fanden die Pflanzungen rund um die namensgebende Kreisstadt statt. Die folgenden Gruppen und Unternehmen haben die hochstämmigen Setzlinge auf ihren Flächen gepflanzt und damit einen Beitrag sowohl zum Erhalt der Sorte als auch der Streuobstwiesen geleistet: Die NABU-Gruppen Friedberg, Ober-Mörlen und Bad Nauheim, der BUND-Kreisverband Wetterau gemeinsam mit der IG Streuobst Karben, der Arbeitskreis Naturschutz Langenhain-Ziegenberg, die Kelterei Müller zusammen mit der AG Streuobst Butzbach sowie die Wetterauer Obstbaumschnittschule Mirko Franz. Zudem wurden im Rahmen eines Seminars am „Weinberg“ bei Wetzlar gleich zwei Bäume von der Naturschutzakademie Hessen und der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe in die Landschaft gebracht.

Da der Friedberger Bohnapfel robust und wüchsig ist, stehen die Chancen gut, dass sich große, landschaftsprägende Bäume entwickeln werden, die jeweils über eine Tonne hervorragende Kelteräpfel für die Herstellung von Apfelwein und Apfelsaft liefern können. Interessant ist auch, dass bei dieser Sorte ein sehr hoher Gehalt an gesundheitsförderlichen Polyphenolen gemessen wurde. Die Herkunft des Friedberger Bohnapfels ist zwar nicht genau bekannt, er wurde aber bereits 1908 für das Großherzogtum Hessen genannt. Bei den Nachforschungen führte das in der Literatur und in Süddeutschland verwendete Synonym „Winterprinzenapfel“ zur Konfusion. Es besteht aber keine Identität mit dem in Norddeutschland beheimateten Winterprinzenapfel. Heutzutage ist der Friedberger Bohnapfel schwerpunktmäßig in Mittel- und Südhessen verbreitet, kommt aber auch in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor.

Die Aktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“ hat das Ziel, solche hessischen Lokal- und Regionalsorten vor dem Aussterben zu retten. Denn sie bieten wie viele andere alte Obstsorten eine große Vielfalt an Geschmack und Verwendungsmöglichkeiten, sind oft widerstandsfähig und besser für Allergiker verträglich. Nicht zuletzt stellen sie einen wichtigen Genpool dar. Seit vielen Jahren spüren die Aktiven des Pomologen-Vereins deshalb verschollenen und seltenen Obstsorten nach.
Für die Vermehrung werden Edelreiser geschnitten und an Baumschulen abgegeben. Durch das Pflanzen der gezogenen Bäume ist der Erhalt der Sorte für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Wichtig ist daher die Öffentlichkeitsarbeit: Auf vielen Veranstaltungen werden die hessischen Sorten präsentiert und bekannt gemacht. Dazu gibt es ein Angebot an Faltblättern, Postern und Broschüren. Wechselnde Kooperationspartner aus der Region der Sorte unterstützen die jeweilige Jahresaktion. Mit dabei sind beispielsweise Baumschulen, Naturschutz-Organisationen, Obst- und Gartenbauvereine, Kommunen und Keltereien.

Weitere Informationen zum Friedberger Bohnapfel und über das ganze Projekt gibt es in der Broschüre Hessische Lokalsorte des Jahres 2022 'Friedberger Bohnapfel' + 20 Jahre Aktion Hessische Lokalsorte des Jahres.

Robert Scheibel


Die Vielfalt unserer Apfelsorten im Botanischen Garten Frankfurt (15.10.2022)

Am Samstag, den 15. Oktober 2022, fand im Botanischen Garten in Frankfurt die jährlich stattfindende Themenveranstaltung „Die Vielfalt unserer Apfelsorten“ statt.
Die Besucher konnten sich in einer Apfelausstellung und über Vorträge und Führungen informieren. Die Ausstellung umfasste 60 verschiedene alte Apfelsorten, ein Schwerpunkt waren 20 ausgewählte hessische Lokalsorten mit einer eigenen Ausstellung. An der Veranstaltung beteiligten sich neben dem Botanischen Garten Frankfurt auch Vertreter der Landesgruppe Hessen des Pomologen-Verein e.V., des MainÄppelHaus Lohrberg e.V. und des Arbeitskreises Streuobst Maintal.

Schwerpunkte der Veranstaltung waren das geschmackliche Erleben von Obstsorten abseits des Handelssortimentes, Sortenauswahl vor dem Hintergrund des Klimawandels, die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen sowie die notwendigen Maßnahmen für deren Erhalt und die viele Menschen betreffende allergischen Reaktionen auf Äpfel.
Neben der Möglichkeit zum Probieren von ausgewählten alten Apfelsorten gab es im Rahmen der Veranstaltung drei durch den Botanischen Garten Frankfurt im Rahmen der Veranstaltung organisierte Führungen auf dem Gelände des ehemaligen Lehrgartens der Universität Frankfurt zu Wildobst und alten Traubensorten. So hatten die Besucher die Möglichkeit den Unterschied der ursprünglichen Obstsorten und der durch Selektion sowie Züchtung entstandenen Kultursorten geschmacklich zu erkunden.
Neben heimischem Wildobst wie Holzbirnen, Berberitzen und Speierlingen gab es auch exotische Früchte wie die Indiana Banane direkt vom Baum aber auch alte Traubensorten aus der vorhandenen Sammlung zum Probieren.
Der Beitrag der Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins waren neben Informationen zu den alten Obstsorten die Möglichkeit zum Verkosten von Kaiser Wilhelm, Adersleber Kalvill, Cox Orange, Gelber Richard, Landsberger Renette, Goldrenette von Blenheim und Zuccalmaglios Renette. Hier konnten sehr außergewöhnliche Aromen wahrgenommen werden, welche neuere Sorten nicht bieten. Es zeigte sich aber auch wie unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben sind. Während ein kleiner Junge nach dem Durchprobieren schnell den Cox Orange zu seinem Lieblingsapfel erkoren hatte und natürlich einen ausreichenden Vorrat mit nach Hause nehmen konnte, gab es auch Menschen, die sich eher für feine säurebetonte Äpfel oder auch den für die grobzelligen Sorte Kaiser Wilhelm begeisterten.
Neben interessanten Gesprächen zur Sortenauswahl und Verwertung war ein immer wieder angesprochenes Thema allergische Reaktionen auf Äpfel. Eine Besucherin erzählte, dass sie die neueren Sorten aus dem Supermarkt grundsätzlich nicht vertrage. Nach vorsichtigem Probieren einer alten Sorte konnte sie mit Erstaunen feststellen, dass diese bei ihr keinerlei unangenehmes Kribbeln auf der Lippe auslöste. Zudem kamen gezielt Besucher mit Apfelallergie um alte Apfelsorten auf die individuelle Verträglichkeit zu testen. Ein Grund mehr die "Alten Sorten" und deren Vermarktung in den Fokus zu stellen!

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Informationen zum Projekt Biotop-Manager des MainÄppelhauses Lohrberg e.V.. Im Rahmen dieses Projektes wurden Teilnehmer über zwei Jahre lang zur Pflege von Streuobstwiesen unter ökologischen Gesichtspunkten und mit dem Ziel der Förderung von Artenvielfalt und Biodiversität auf Streubobstwiesen geschult. Das im Rahmen dieses Projektes entstandene Biotopmanager*innen Handbuch mit vielen Querverweisen auf weiterführende Informationen ist über die Webseite des MainÄppelHauses herunterladbar.

Bericht: Matthias Aevermann, Marcel Carl


Exkursion der Landesgruppe Hessen zum Obst-Gen-Garten in Bad Schönborn/Kraichgau (21.08.2022)

Am 21. August 2022 trafen sich zehn Mitglieder der Landesgruppe Hessen des Pomologenvereins in Bad Schönborn zur Besichtigung des dortigen Obst-Gen-Gartens. Bad Schönborn liegt in Baden Württemberg ungefähr zwischen Heidelberg und Bruchsal. Somit war dieses Ziel etwas weiter von den sonstigen Exkursionszielen  entfernt. Vielleicht lag daran die vergleichsweise geringe Beteiligung – am besten Sommerwetter kann es nicht gelegen haben.

Wir wurden von Erwin Holzer, dem Vorsitzenden des „Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn“ (AHNU) herzlich begrüßt. Er teilte uns mit, dass im Obst-Gen-Garten Bad Schönborn und auf weiteren Flächen bislang schon über 500 verschiedene Obstsorten gepflanzt wurden und der AHNU sich verpflichtet fühlt, den Sortenreichtum der Obstwiesen und Bauerngärten für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Obst-Gen-Garten ist auch Teil des bundesweiten Erhaltungsnetzwerks für alte Obstsorten im Pomologenverein.

Erwin Holzer führte uns entlang des Obst-Gen-Garten-Lehrpfades, in dem viele Obstbäume mit Sortenschildern bezeichnet sind und Tafeln über Geologie und Geschichte der Fläche informieren. Auch lebende „Steinobstfossilien“ wie Zibarte, Spilling und Krieche werden dort beschrieben. Unterwegs sahen wir dann auch eine Zibarte mit grünen, Schlehen ähnlichen, Früchten. Laut Werner Nussbaum ergeben diese den teuersten Obstbrand überhaupt. Auf dem Weg waren auch riesige Eichen-starke Mostbirnen zu bewundern – laut Erwin Holzer vor über 200 Jahren gepflanzt! Erwin Holzer erklärte auch die Herstellung von besonders alkoholhaltigem Eismost: Hierzu wurden bei starkem Frost die Mostfässer in die Kälte gestellt, wobei unten das Wasser ausfriert und der Eismost oben abgeschöpft werden konnte.

Bei unserem weiteren Rundgang stießen wir noch auf so seltene Regionalsorten wie „Bratzelapfel“, der reichlich Früchte trug und „Frankenbacher Feldschützapfel“, der die Trockenheit noch gut tolerierte. Leider war der Erhaltungszustand etlicher Bäume, bedingt durch die auch hier anhaltende Trockenheit, schlecht.

Auf dem Lehrpfad gibt es glücklicherweise auch beschattete Rastplätze und hier hatte Erwin Holzer schon kühle Schorlen und Säfte der AHNU bereitgestellt, darunter auch eine leckere Mischung von Apfel- und Zwetschgensaft. Zurück Richtung Parkplatz waren wieder interessante Sorten zu besichtigen wie z.B. „Kaiserbirne mit dem Eichenblatt“, „Odenwälder“, „Sonnenwirtsapfel“ und „Welschisner“.

Nach 3 Stunden Rundgang bestand noch die Möglichkeit zum Abschluss nahe des Kurparks einen Imbiss einzunehmen.

Fazit: Die Anfahrt nach Bad Schönborn hatte sich gelohnt. Die Vielfalt an seltenen Obstsorten war erstaunlich und wir hätten noch lange den kurzweiligen Erfahrungsberichten von Erwin Holzer mit seinen Raritäten zuhören können.

Bericht: Wolfgang Hellmessen
Fotos: Werner Nussbaum


CiderWorld 2022 (11.06.2022)

Nach zwei Jahren Ausfall, bedingt durch Corona-Schutzmaßnahmen, fand 2022 wieder die Internationale Frankfurter Apfelweinmesse „CiderWorld“ im Gesellschaftshaus des Palmengartens in Frankfurt am Main statt.

Es präsentierten sich rund 90 Aussteller aus 14 Ländern und 3 Kontinenten. Gastland war Norwegen, das schon mit 17 Produzenten vertreten war.

Ab 13:00 Uhr war Einlass für Fachbesucher und ab 15:00 Uhr war Eintritt für jedermann, der das Ticket für 29,00 € löste. Die Messe schloss um 19:00 Uhr.

Der Pomologen-Verein war durch die Landesgruppe Hessen ebenfalls vertreten.
Wir hatten den Standplatz L05 auf der Galerie, Raum Lilie. Hier waren keine Cider-Produzenten sondern Aussteller wie „Kulturothek Frankfurt Laden“ mit Apfelwein-orientierten Souvenirs vertreten.

Um 11:00 Uhr traf sich die Standbesetzung, bestehend aus Werner Nussbaum, Klaus Spieler, Matthias Aevermann und Wolfgang Hellmessen vor Ort.
Da im Juni keine Sortenausstellung von heimischen Apfelsorten mehr möglich war, kam unsere aus Speierlingsholz gefertigte Vitrine mit 19 SOMSO-Modellen der Hessischen Lokalsorten von 2003-2021 zum Einsatz. Die Echtheit der Modelle wurde oft bewundert.

Flankiert wurde der Stand von zwei Rollups „Alte Obstsorten erhalten“ und „Obstsortenvielfalt in Hessen“.

Auf dem Tisch hatte Klaus Spieler Faltblätter zu den Hessischen Lokalsorten, verschiedene Jahrgänge des Jahresheftes des PV, die Broschüre „Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen“ und andere Informationsmaterialien ausgelegt. Auch die Plakate „Birnensorten“, „Hessische Lokalsorten“ und „Mostäpfel“ wurden angeboten.

Wolfgang Hellmessen


Neues Plakat „Hessische Lokalsorte des Jahres“

Im Rahmen der Kampagne „Hessische Lokalsorte des Jahres“ hat die Landesgruppe Hessen ein weiteres schmuckvolles Plakat erstellt. Es wurde auf der Mitgliederversammlung und Reiserbörse, im Rahmen des ersten „Runden Tisch – Alte Obstsorten“ am 3. April in Bruchköbel-Roßdorf präsentiert. Das neue Plakat wurde von Ottfried Schreiter und Steffen Kahl gestaltet. Es ist bei zukünftigen Veranstaltungen kostenlos durch die Landesgruppe Hessen zu beziehen.

Das Plakat hat das Format A 1. Es zeigt die bisherigen hessischen Lokalsorten der Jahre 2003 – Heuchelheimer Schneeapfel bis 2022 – Friedberger Bohnapfel, die räumlich in einer stilisierten Hessenkarte verortet sind. Durch das Plakat möchte die Landesgruppe Hessen sowie die AG Hessische Lokalsorte auf das kleine Jubiläum „20 Jahre Aktion Hessische Lokalsorte des Jahres“ aufmerksam machen. Diese landesweite Kampagne und die vielen keinen Aktionen vor Ort haben dazu beigetragen, die Sortenvielfalt in Hessen langfristig zu erhalten.

Die Landesgruppe Hessen möchte sich auf diese Weise bei allen Akteuren, die dieses Projekt unterstützen herzlich bedanken.

Steffen Kahl, 04/2022


Die Mistel – eine Gefahr für unsere Obstbäume

Die zunehmende Verbreitung der Mistel in Obstbäumen hat sich zu einer ernsten Gefahr für die Streuobstbestände entwickelt. Wenn die hochstämmigen Obstbäume durch die Mistel an Vitalität verlieren und vorzeitig absterben, schwindet nicht nur der Lebensraum Obstwiese sondern auch die Sortenvielfalt.

Die Landesgruppe Hessen hat ein informatives und ausführliches Faltblatt zu dieser Problematik herausgebracht. Es beschreibt auch, wie die Bekämpfung der Mistel konkret durchgeführt werden sollte.

Das Faltblatt „Die Mistel – eine Gefahr für unsere Obstbäume“ kann hier heruntergeladen werden.


„Der Wert hessischer Apfelsorten“

Untersuchung der Gesamtphenole in hessischen Regional- und Lokalsorten – Ein Projekt der Landesgruppe Hessen

Neben dem ökologischen Wert von Streuobstwiesen und dem Aspekt der genetischen Vielfalt (Biodiversität) von heimischen Obstsorten, bieten insbesondere alte und regional verbreitete Apfelsorten wie zum Beispiel Friedberger Bohnapfel, Heuchelheimer Schneeapfel oder auch Goldparmäne oder Jakob Lebel ein breites Spektrum an Geschmackserlebnissen und Verwendungs-/Verarbeitungsmöglichkeiten. Somit sehen alte Apfelsorten nicht nur gut aus, sie schmecken auch hervorragend.

In diesem Zusammenhang spielen die als sekundäre Pflanzenstoffe bekannten Polyphenole eine wichtige Rolle. Sie dienen nicht nur dem Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern, sondern leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag in unserer Ernährung. Erfahrungen und Untersuchungen belegen, dass Apfelsorten mit einem hohen Polyphenolgehalt meist auch für „Apfelallergiker“ besser verträglich sind. Da die in Hessen verbreiteten Regional- und Lokalsorten bisher wenig Beachtung in einer gesundheitsbewussten Ernährung gefunden haben, hat die Landesgruppe Hessen eine entsprechende Untersuchung hinsichtlich dieser wertgebenden Inhaltsstoffe in Auftrag gegeben. Dabei sind bisher knapp 50 Sorten, darunter Standard- und Regional-/Lokalsorten aus ganz Hessen untersucht worden. Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass der durchschnittliche Gehalt an Gesamtphenolen zwischen 1.477 – 1.693 mg/kg Frischmasse liegt, was einem hohen bis sehr hohen Gehalt entspricht. Im Vergleich dazu liegt der mittlere Polyphenolgehalt bei handelsüblichen Tafeläpfeln bei etwa 400 – 700 mg/kg.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass unsere alten Sorten von heimischen Streuobstwiesen deutlich (drei bis viermal so hoch) mehr wertgebende Inhaltsstoffe wie die Polyphenole besitzen und somit gesünder und wertvoller als handelsübliche Apfelsorten sind!

Die Untersuchungsergebnisse der Jahre 2018-2020 finden Sie in dem Bericht von Steffen Kahl: Untersuchung der Gesamtpolyphenole in hessischen Regional- und Lokalsorten – Ein Projekt der Landesgruppe Hessen (PV), in Jahresheft 2021 des Pomologen-Verein e.V. (Hrsg.), Hamburg 2021-22, S. 104-113.

Weitere Literatur und Quellen zum Thema Polyphenole und „Apfelallergie“:

Steffen Kahl, 12/2021


Pflanzaktion Hofheimer Glanzrenette in Breckenheim

Am 04.12.2021 wurde durch den Streu­obst­kreis Wiesbaden e.V. und die Landes­gruppe Hessen des Pomologen-Vereins e.V. in Wiesbaden-Breckenheim eine gemeinsame Pflanz­aktion durch­geführt. Gepflanzt wurde die Hessische Lokal­sorte des Jahres 2021, die Hofheimer Glanz­renette.

Die Hofheimer Glanz­renette ist wahr­scheinlich Anfang des 19. Jahr­hunderts als Zufalls­sämling eines Samens einer Gold­parmäne entstanden. Die Erst­beschreibung der Sorte stammt vom Hofheimer Pomologen Richard Zorn und findet sich in dessen Pomologie „Verzeichnis aller in Deutschland angebauten Kernobst­sorten“.

Mit der Pflanzung wird der Erhalt der Sorte gewähr­leistet und die Sammlung der Hessischen Lokal­sorten des Streuobst­kreises Wiesbaden e.V. komplettiert.

Die Pflanz­aktion wurde durch eine kurze Ansprache von Ulrich Kaiser und Steffen Kahl abgerundet. Ulrich Kaiser ist Vorsitzender des Streuobst­kreises Wiesbaden und Heraus­geber der Erst­veröffentlichung der Pomologie von Zorn im Jahr 2018. Steffen Kahl war bis Anfang des Jahres Sprecher der Landes­gruppe Hessen des Pomologen-Vereins und prägt seit 2003 die Aktion „Hessische Lokal­sorte des Jahres“.

Der Jung­baum hat in Wiesbaden Breckenheim in den Ausläufern des Taunus auf einer Streuobst­wiese seinen neuen Standort gefunden. Die Bedingungen sind vergleichbar mit seinem Entstehungs­ort im nur wenige Kilometer entfernten Hofheim.

Der nach der Pflanzung einsetzende Regen beendete unsere gemein­same Vesper mit heißem Glüh­wein, der Nieder­schlag wird neben der Wahl des passenden Stand­ortes zum guten Anwachsen des Baumes beitragen.

Matthias Aevermann


Hessische Lokalsorte 2022 'Friedberger Bohnapfel' – Präsentation in Bad Homburg (16.10.2021)

Die hessische Landes­gruppe des Pomologen-Vereins hat die Most- und Wirtschafts­sorte 'Friedberger Bohnapfel' zur Lokal­sorte des Jahres 2022 gekürt. Offiziell vorgestellt wurde sie in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen in Bad Homburg. Die Schloss­kirche, der Schloss­park und der Tempel der Pomona, der im Juli 2021 eröffnet wurde, boten dafür das passende Ambiente.

Zunächst begrüßte der stellv. Direktor Reinhard Kraus die Gäste in der Schloss­kirche und machte auf die Bezüge zwischen Obst­bau und historischen Gärten aufmerksam. Beispiele finden sich in Bad Homburg, Weilburg und Seligenstadt. Ferner hob er die Zusammen­arbeit mit dem Pomologen-Verein bei der Einrichtung der Dauer­ausstellung im Tempel der Pomona hervor. Es folgte ein Gruß­wort der Buch­autorin und Gärtnerin Sofia Blind in Form einer Liebes­erklärung an die alten Obst­sorten.

Anschließend ging Steffen Kahl mit einer Beamer-Präsentation auf „neue“, „alte“ und „regionale“ Obst­sorten ein und erläuterte die Aktion „Hessische Lokal­sorte des Jahres“, die nunmehr seit 20 Jahren läuft. Dann stellte er den 'Friedberger Bohnapfel' als Jahressorte 2022 vor. Dabei konnte auch das neue SOMSO-Frucht­modell des Friedberger Bohn­apfels präsentiert werden; es ist unter der Nr. 03/170 in Coburg zu beziehen.
Mittels eines vom gärtnerischen Leiter Peter Vornholt geführten Spazier­gangs verlagerte sich das Geschehen in den Schloss­park an den Tempel der Pomona. Die Ausstellung konnte besichtigt werden und es gab weitere Führungen, wie zur Geschichte des herrschaft­lichen Obst­gartens. Mit der Lesung „Von Ananas­renette bis Zitronen­birne“ bot Sofia Blind einige Kost­proben aus ihrem Buch „Die alten Obst­sorten“.
Die Aktiven der Landes­gruppe Hessen trugen zur Veranstaltung eine Sorten­ausstellung mit ca. 50 vorwiegend hess. Regional- und Lokal­sorten bei, sowie einen Info- und Broschüren­tisch und die Möglich­keit zur Sorten­bestimmung.

Noch am gleichen Abend zeigte die Nachrichten­sendung Hessen­schau einen kurzen Film­bericht, außerdem erschienen im Nach­gang mehrere Zeitungs­artikel. Im Online-Magazin „Unser Taunus“ ist ein ausführlicher Artikel von Petra Pfeifer mit vielen Fotos erschienen.

Alle Informationen über den 'Friedberger Bohnapfel' und über „20 Jahre Aktion Hessische Lokal­sorte des Jahres“ finden Sie in der Faltblatt-Broschüre, die als Download zur Verfügung steht:
Broschüre Hessische Lokalsorte 2022

Schloss und Park Bad Homburg sind einen Besuch wert, nicht zuletzt wegen der obstbau­lichen und pomologischen Bezüge. Nähere Informationen und ein schönes Video über die Obst­quartiere und den Tempel der Pomona gibt es im Internet.

Robert Scheibel


Exkursion der Landesgruppe Hessen zur Edelbrennerei Dirker in Mömbris (22.08.2021)

Am Sonntag, dem 22. August 2021 um 14:00 Uhr fanden sich 29 Mitglieder der Landesgruppe Hessen zur Besichtigung der Edelbrennerei Dirker in Mömbris-Niedersteinbach, Alzenauer Straße 108, ein. Die Brennerei liegt im Kahlgrund am Rande des Spessarts.
Es war die dritte Veranstaltung in diesem Jahr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Runder Tisch – Alte Obstsorten“.

Die Teilnehmer wurden vom Betriebschef der Edelbrennerei, Arno Dirker, herzlich begrüßt. Zunächst ging es zur der Brennerei gegenüber liegenden Pflanzung von Steinobst auf schwach wachsenden Unterlagen. Arno Dirker hat hier eine Sammlung von verschiedenen, oft selten vorkommenden, Sorten von Steinobst gepflanzt, z. B. die Pflaumensorte „Grethen“, die Mirabellensorte „Aprimira“ und die „Aromazwetsche“, eine Selektion der Hauszwetsche. Er bot auch an, Edelreiser der verschiedenen Sorten auf Wunsch abzugeben.

Weiteres Ziel war eine Obstanlage in einer Waldlichtung, die zu Fuß gut zu erreichen gewesen wäre, hätte uns nicht der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Es goss wie aus Eimern, sodass die Besichtigung abgebrochen werden musste. Herr Dirker bot an, dass einzelne Mitglieder am 14.09. bei einer anderen Führung die Besichtigung nachholen können. Anmeldung über E-Mail wäre nötig, damit die Gruppe nicht zu groß wird.

Wir gingen zurück zur Brennerei, wo wir im zünftigen Brennraum mit einer historischen und einer modernen Brennanlage an einem langen Tisch Platz nahmen.
Für das leibliche Wohl wurde mit Wurst, Schinken und Käse, Brötchen und Brot gesorgt. An Getränken gab es „Dirkers Apfelwein“ und Mineralwasser. Zudem standen, über den langen Tisch verteilt, verschiedene Edelbrände, wie „Mollebuschbrand“, „Brand von Nägelesbirnen“, „Brand von Roten Wildäpfeln“ zum Verkosten bereit. Arno Dirker erklärte, dass ein Brand mit fruchtigem Aroma säurereiche Früchte erfordert. Nicht alles gibt einen guten Brand. Erfahrungen mit Myrobalanenfrüchten waren zum Beispiel enttäuschend.
Es werden jährlich 400 Tonnen Obst verarbeitet. Man kann auch sein eigenes Obst dort brennen lassen. Die Mindestmenge sollte 200 kg betragen. Die Vergärung erfolgt mit Kaltgärhefen bei 7-9 Grad Celsius um das Aroma zu konservieren.

Nach der Mitgliederversammlung erzählte Arno Dirker noch etwas über das Brennrecht, das nach meinem ersten Eindruck mindestens so kompliziert wie das deutsche Weinrecht ist und auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. Leider litt auch der Kleinbetrieb unter den Corona-Maßnahmen, sodass die Mitarbeiterzahl von 14 auf 7 halbiert werden musste.

Gegen 18 Uhr war die Veranstaltung zu Ende. Es war ein sehr interessanter Einblick in eine Brennerei, die ein außergewöhnliches Spektrum an Bränden, Likören, Geisten und auch Fruchtschaumweinen anbietet.

Bericht: Wolfgang Hellmessen
Fotos: Mirko Franz


Exkursion „Kirschen und Walnüsse“ der Landesgruppe Hessen nach Guldental (13.06.2021)

Am Sonntag, dem 13. Juni 2021 trafen sich um 14:00 Uhr auf Einladung der BUND-Gruppe Guldental gut 20 Teilnehmer des Pomologen-Vereins Hessen zum „Runden Tisch – Alte Obstsorten“ am Sportplatz in Guldental bei Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz).

Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen 24 ºC begrüßten uns BUND-Ortsgruppenvorsitzender Hans Faus und Tobias Ebenau. Zum Auftakt gab es im Weingut Ritter einen Secco und unsere Gastgeber erhielten als kleine Aufmerksamkeit unsere Obstsortenplakate. Bastian Ritter, der Leiter des Weingutes, begleitete uns auf der Exkursion und versorgte uns mit köstlichen Weinproben (Grüner Silvaner und Kerner) und interessantem Weinwissen.

Durch den kalten Mai wurde die Kirschreife leider verzögert und so konnten wir nur wenige Sorten probieren. Als ersten Baum stellte uns Hans Faus die „Frühe Rote Meckenheimer“ vor. Eine weiche frühe Herzkirsche, die schon schmeckte, aber noch nicht voll reif war. Wir gingen entlang des Guldenbachs, an dessen Ufern die verschiedensten Sorten – oft Raritäten wie „Bratwurstapfel“, „Roter Alatau“ und die Birnen „Kuhfuß“ und „Marzipanbirne“ – gepflanzt wurden. Auch der „Friedberger Bohnapfel“ – hessische Lokalsorte 2022 – wird hier seinen Platz finden. Der BUND Guldental (www.bund-guldental.de) ist auch Mitglied im Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt des Pomologen-Vereins. Hierüber kann man auch Reiser bestellen.

Über die „Kronberger Brücke“ gelangten wir auf die andere Seite des Guldenbachs. Sie ist Ausdruck für die freundschaftliche Verbundenheit der Guldentaler Pomologen mit der hessischen Landesgruppe. Für die Wertschätzung der pomologischen Arbeit des Landesverbands Hessen spricht auch die Aufpflanzung aller „hessischen Lokalsorten der Jahre 2003-2020“ auf die landwirtschaftliche Nutzfläche von Fritz Kaufmann. Ein schönes Emailschild mit der Aufschrift „Freundschaft mit Hessen“, das bei diesen Lokalsorten angebracht wird, zeugt ebenfalls davon. In Fritz Kaufmanns Garten konnten wir unseren Durst löschen und auch von einem riesigen Baum „Burlat“-Kirschen probieren, die anfingen zu reifen. Weiter ging es bergauf in die Streuobstwiesen gegenüber den Weinbergen. Oben angekommen wurden wir mit einem erquickendem Schluck „Kerner“ belohnt. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die Weinberge und Guldental. Tobias Ebenau zeigte uns die „Spittel“. Das sind oberhalb der jetzigen Weinberge liegende, wegen Steilheit nicht mehr maschinell zu bearbeitende ehemalige Weinbergslagen. Diese werden nun für die Anpflanzung seltener Walnuss- und Mandelsorten genutzt. 50 verschiedene Sorten wurden schon gepflanzt. Tobias Ebenau ist stolz auf die Sammlung seltener roter Walnusssorten, von denen wir einige später in der Walnuss- und Mandelausstellung im Weingut Ritter bestaunen konnten. Auf dem Rückweg dahin zeigte uns Hans Faus noch Bienenragwurz und Bocks-Riemenzunge auf den Obstwiesen. Gegen 18 Uhr im Weingut Ritter angelangt wurden wir Schatten einer Kastanie zünftig mit „Weck, Worscht und Woi“ bewirtet. Frau Gisela Borchardt verwöhnte uns vorweg mit einem bunten Spargelsalat und hinterher mit leckeren Walnussecken und Kaffee. Da war es das Mindeste, dass wir Werners Hut mit Spenden füllten, die an die Gastgeber überreicht wurden!

Es war eine wunderbare Exkursion, die uns zeigte, das Guldental nicht nur guten Wein sondern auch eine bewundernswerte Obstsortensammlung mit vielen Raritäten zu bieten hat, die von begeisterten Pomologen gepflegt und immer wieder erweitert wird.

Bericht: Wolfgang Hellmessen
Fotos: Werner Nussbaum, Mirko Franz


Hessische Lokalsorte 2021

Die hessische Lokalsorte des Jahres 2021 ist die 'Hofheimer Glanzrenette' aus dem Vordertaunus.

Unter normalen Umständen hätte die Landesgruppe Hessen diese Apfelsorte Ende September auf dem Apfelmarkt der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar vorgestellt. Der Markt konnte wegen der Corona-Pandemie aber nicht stattfinden.

In der NAH wurde stattdessen eine von Steffen Kahl durchgeführte Präsentation der neuen Jahressorte aufgezeichnet.
Das Video kann auf der folgenden Internetseite angesehen werden:
» https://na-hessen.de/veranstaltungen/ ...

Wie immer hat die Landesgruppe ein Faltblatt zur Lokalsorte des Jahres mit Informationen zur Herkunft, Verbreitung und Eigenschaften der Sorte herausgegeben: Faltblatt Hessische Lokalsorte 2021

Übrigens: Alle bisherigen Faltblätter der hessischen Jahressorten gibt es hier zum Herunterladen.

(Robert Scheibel, 02.10.2020)


Liste mit Obstanbietern

Äpfel und anderes Obst alter Sorten sind im normalen Handel nicht erhältlich, wird aber an unseren Infoständen oft nachgefragt. Daher haben wir eine Liste erstellt, die aktuell 4 Bezugsquellen quer durch Hessen enthält.

(Nachmeldungen von Mitgliedern, die in die Liste aufgenommen werden möchten, sind jederzeit möglich.)

Die Liste kann als Datei heruntergeladen werden: Obstanbieterliste

(Robert Scheibel, 8.9.2020)


Poster-Angebot der Landesgruppe Hessen – neu: "Pflaumenvielfalt"

Zusätzlich zu den Postern „Apfelvielfalt Kelteräpfel“, „Apfelvielfalt Tafeläpfel“ und „Birnenvielfalt“ bietet die Landesgruppe Hessen jetzt das farbenprächtige Poster „Pflaumenvielfalt“ an. Es zeigt u. a. seltene Pflaumensorten wie Angelina Burdett, Frankfurter Pfirsichzwetsche oder Von Hartwiß Gelbe Zwetsche. Wir hoffen, dass wir mit diesem Angebot auch die Sortenvielfalt beim Steinobst fördern können!

Die Poster im Format DIN A1 werden auf Veranstaltungen und bei anderen Gelegenheiten für 5 Euro pro Stück zum Verkauf angeboten; Mitglieder zahlen nur 3 Euro.

Bezogen werden können die Poster über Klaus Spieler, E-Mail, Tel. 06002-930357.

Außerdem sind die Poster auf Wunsch gegen Aufpreis in laminierter Form erhältlich. So sind sie wetterfest und vor Beschädigung geschützt. Das Aufhängen fällt dadurch auch leichter.

(Robert Scheibel, 22.3.2020)


Hessische Lokalsorte 2020

Die 'Lippoldsberger Tiefenblüte' ist die Lokalsorte des Jahres 2020 in Hessen. Gemeinsam mit Kollegen aus Nordhessen wurde dieser leckere Apfel bereits im Herbst auf dem Apfelmarkt der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar vorgestellt. Mit der Aktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“ leistet der Verein seit vielen Jahren einen Beitrag zur Erhaltung der Sortenvielfalt in Hessen. In Zusammenarbeit mit Baumschulen, Keltereien und Naturschutzorganisationen werden Jungbäume angezogen, Altbäume geschnitten und das Wissen um die regionale Vielfalt weitergegeben.

Bei der Lippoldsberger Tiefenblüte handelt es sich um eine alte Apfelsorte, die hauptsächlich in Nordhessen, Südniedersachsen und dem östlichen Teil von Westfalen beheimatet ist. Sie wurde in den 1930er und 1950er Jahren vor allem durch die in Lippoldsberg bei Bad Karlshafen ansässigen Baumschulen unter dem Namen Tiefenblüte in den Handel gebracht. Es hat sich herausgestellt, dass die Sorte nicht identisch mit der 'Westfälischen Tiefblüte' und auch nicht mit der historischen 'Naumburger Tiefblüte' ist. Sie hat deshalb den regionalen Bezug zu ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet Lippoldsberg an der Oberweser erhalten.

Weitere Informationen zur Herkunft, Verbreitung und Eigenschaften der Sorte sind in unserem Faltblatt zu finden. Faltblatt Hessische Lokalsorte 2020

Inzwischen ist die Sorte auch als SOMSO®-Fruchtmodell bei der Fa. Marcus Sommer SOMSO Modelle GmbH, 96418 Coburg – www.somso.de erhältlich.

Die Kampagne 2020 wird durch folgende Partner unterstützt:
Baumschule Fricke, 34393 Grebenstein – www.baumschule-fricke.de
Bioland-Baumschule Pflanzlust, 34466 Wolfhagen-Nothfelden – www.pflanzlust.de
Baumschule Spieß, 34399 Wesertal-Lippoldsberg  – www.baumschule-spiess.de
NABU Region Kassel e.V., 34289 Zierenberg – www.NABU-Region-Kassel.de
SILKA – Streuobstinitiative im Landkreis Kassel, 34369 Hofgeismar – www.silka-saft.de
FAUNI – Frei Arbeitsgruppe Umwelt- und Naturschutz Ippinghausen, 34466 Wolfhagen
Obstmanufaktur Kommune Niederkaufungen, 34260 Kaufungen – www.obstmanufaktur.com

(Steffen Kahl, 15.1.2020)


20 Jahre „Runder Tisch – Alte Obstsorten“

Der Runde Tisch – Alte Obstsorten ist seit nunmehr 20 Jahren fester Bestandteil und die tragende Säule in der Vereinsarbeit der Landesgruppe Hessen. Im Dezember 1999 wurde die Veranstaltung durch Steffen Kahl und acht weitere interessierte Vereinsmitglieder in Wetzlar erstmals durchgeführt. Die ursprüngliche Idee bestand darin, eine Art Stammtisch für alte Obstsorten in Hessen zu gründen, Informationen und Edelreiser auszutauschen und Wissen weiterzugeben. Schnell schlossen sich weitere Interessierte, die sukzessive in den Verein eingetreten sind, dem Kreis an. Seit dem Jahr 2000 finden regelmäßig drei Veranstaltungen zum „Runden Tisch – Alte Obstsorten“ pro Jahr statt. Sie finden zu unterschiedlichen Themen in den verschiedenen Regionen Hessens statt.

Eine zentrale Veranstaltung ist die traditionelle Reiserbörse – immer im Frühjahr, bei der neben einem Vortrag, Jahresrückblick oder einer Exkursion, die Möglichkeit der Reiserwerbung/Beschaffung gegeben ist. Im Laufe der Jahre konnten so zahlreiche alte, regionale und lokale Obstsorten an Reisern abgegeben und somit erhalten werden. In den letzten Jahren nutzt die Landesgruppe diese Veranstaltung gleichzeitig zur Durchführung der Mitgliederversammlung in Hessen.

Neben der Reiserbörse haben zahlreiche Exkursionen durch ganz Hessen stattgefunden. Nicht nur zum Thema Apfel, sondern auch andere Obstarten wie Birnen, Kirschen, Pflaumen, Quitten und Speierlingen wurden behandelt. Daneben haben Betriebsbesichtigungen von Baumschulen, Obsthöfen und Keltereien sowie zahlreiche Vorträge stattgefunden. Naturkundliche Wanderungen, Sorten-Partys, eine Fahrrad-Exkursion, Birnen-Markt, Pomologen-Flohmarkt und der Besuch von Sortengärten, Musterstreuobstwiesen und Streuobstlehrpfaden gehören sicher ebenso zu den Highlights.

Der Runde Tisch – Alte Obstsorten in Zahlen:

Zwischen 1999 und 2019 haben insgesamt 65 Veranstaltungen stattgefunden …

Obstart/Thema

Anzahl Veranstaltungen

Apfel

12

Birne

4

Kirsche

4

Pflaume

2

Quitte

1

Speierling

2

Veredeln/Reiserbörse

19

Pomologie

4

Verarbeitung

5

Bienen

1

Pflanzung/Pflege

4

Sortenausstellung

10

Sortengärten…

14

sonstiges

10

Auch im Jahr 2019 hat die Landesgruppe Hessen zu drei „Runden Tischen“ eingeladen.

Reiserbörse, Kronberg

Am 24. März 2019 haben sich die Mitglieder der LG Hessen zur Mitgliederversammlung und Reiserbörse in Kronberg getroffen. Die Veranstaltung wurde vor Ort durch Heiko Fischer und die Kollegen/innen vom OGV Kronberg organisiert. Zunächst gab es einen Rundgang durch Kronbergs Obstgärten zu den Muster-Obstwiesen: Erlebnisobstwiese, Pfarrer-Christ-Obstwiese und Jubiläumsobstwiese. Im Anschluss hat die Mitgliederversammlung auf Landesebene inkl. einem Jahresrückblick 2018 und der Wahl der Hessischen Lokalsorte 2021 – Hofheimer Glanzrenette stattgefunden. Die traditionelle Reiserbörse hat das Programm neben Kaffee und Kuchen und einem fachlichen Austausch abgerundet.

Betriebsbesichtigung Schmitz-Hübsch, Bornheim-Merten

Die Sommer-Exkursion führte uns am 22. Juni 2019 zu dem Obstbaubetrieb Otto Schmitz-Hübsch am Rande des Vorgebirges. Der traditionsreiche Betrieb produziert in der vierten Generation Tafelobst – von ihm stammt z.B. die rote Boskoop-Variante ´Schmitz-Hübsch´. Durch den Betrieb führte uns der heutige Inhaber Roland Schmitz-Hübsch. Zunächst konnten wir in dem eigens eingerichteten Obstbaumuseum Einblicke in die Firmengeschichte und früheren Produktionstechniken erlangen. Danach ging es in die umliegenden Anbauflächen mit Hagelschutznetzen, Bewässerung, Betriebstechnik sowie in die Verarbeitung und modernste Lagerung. Insgesamt konnte uns Herr Schmitz-Hübsch einen sehr interessanten Einblick in den modernen Obstanbau geben.

Exkursion Birnen und Pflaumen, Niederkaufungen

Zur „Jubiläumsveranstaltung“ 20 Jahre Runder Tisch – Alte Obstsorten erwartete uns Jan Bade am 25. August 2019 in der Obstmanufaktur in der Kommune Niederkaufungen. Zu dieser Jahreszeit standen Birnen und Pflaumen auf dem Programm. Der Pflaumen-Part wurde durch Dr. Annette Braun-Lüllemann übernommen. Sie gab uns eine Einführung zur Erhaltungssituation bei Pflaumen. Zahlreiche Sorteninformationen, Anbautipps und Waschbär-Abwehrmaßnahmen wurden auf der Pflaumenfläche erläutert. Im Anschluss gab es die Möglichkeit der Sortenbestimmung. Die Birnen wurden durch Jan Bade auf verschiedenen Erhalter-Flächen gezeigt, besprochen und verkostet. Auch diese Veranstaltung war für die Teilnehmer aus ganz Hessen sehr interessant und lehrreich, außerdem haben die verkosteten Fruchtproben köstlich geschmeckt!

Hiermit möchte sich der Autor bei allen aktiven Vereinsmitgliedern und Teilnehmern für die rege Beteiligung an 20 Jahren Runder Tisch – Alte Obstsorten in Hessen bedanken.

(Steffen Kahl, 10.1.2020)


Hessische Lokalsorte 2019 – Kalbfleischapfel

Der Kalbfleischapfel ist eine südhessische Lokalsorte, die früher für die Kreise Dieburg und Offenbach als Tafelapfel empfohlen wurde. Auch als „Odenwälder Borsdorfer“ bekannt, war der Apfel in Langen, Offenthal und Egelsbach verbreitet. In dem damaligen „Obstsortiment für die Provinz Starkenburg“ (1915) wird der Kalbfleischapfel für die Bezirke Groß-Umstadt, Groß-Bieberau sowie die Bezirke Main- und Westbezirk (Kreis Offenbach) genannt.

Nach 1945 geriet dieser Apfel in Vergessenheit und galt sogar lange Zeit als verschollen. Erst 2013/2014 ist es durch die Arbeit der Initiative Streuobstwiesenretter gelungen, die Sorte wiederzufinden. Seither sind allerdings nur drei bis vier Altbäume bekannt, wobei die Sorte inzwischen zur Vermehrung in die Baumschule gegeben wurde und somit erhalten werden kann.

Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern – insbesondere den Streuobstwiesenrettern – konnte der Kalbfleischapfel am 16. September 2018 auf dem Kelterfest auf dem Hofgut Guntershausen/Kühkopf als Lokalsorte 2019 vorgestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf und den Streuobstwiesenrettern hat die Landesgruppe Hessen eine große Obstsortenausstellung sowie Beratung und Bestimmung von Obstsorten angeboten. In diesem Rahmen wurde der Kalbfleischapfel mit dem neuen Faltblatt erstmals präsentiert.

Außerdem konnte die Lokalsorte 2019 auf dem Apfelmarkt der Naturschutz-Akademie Hessen am 30.9.2018 in Wetzlar ebenfalls im Rahmen einer Obstsortenausstellung und Informationsveranstaltung rund um das Thema alte Obstsorten präsentiert werden.

Weitere Informationen zum Kalbfleischapfel finden Sie in unserem:
Faltblatt Hessische Lokalsorte 2019

Unterstützer der Kampagne 2019:

• Baumschule Müller Lebensraum Garten, 69256 Mauer
• Streuobstwiesenretter, 64683 Einhausen
• Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, 64653 Lorsch
• Kelterei Krämer, 64385 Reichelsheim
• Förderverein Odenwälder Apfel e.V., 64711 Erbach

Den Kalbfleischapfel gibt es auch als SOMSO®-Fruchtmodell.

(Steffen Kahl)


Hessische Lokalsorte 2018 – Ruhm aus Kelsterbach

Wie der Name sagt, stammt diese Apfelsorte aus Kelsterbach, westlich von Frankfurt gelegen – sie soll um 1900 auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei gestanden haben. Nach den Aufzeichnungen des Hofheimer Pomologen Richard Zorn, der die Sorte 1934-39 als „Schöner aus Kelsterbach“ erstmals beschrieb, handelt es sich um einen Streifling, der zu den Tafel- und guten Wirtschaftsäpfeln zählt. In den 1940er-Jahren taucht die Sorte im Sortenverzeichnis der Provinz Hessen-Nassau und in der Zeitschrift „Das Gartenjahr“ auf.

Der ‘Ruhm aus Kelsterbach’ reift im Oktober und hängt lange am Baum, die Genussreife beginnt im Dezember und reicht bis März und länger. Der Ertrag ist hoch und regelmäßig. Das weißliche Fruchtfleisch ist saftig, anfangs mit kräftiger Säure, leicht gewürzt und aromatisch. Aus den Früchten lässt sich ein guter sortenreiner Saft/Apfelwein erzeugen. Auf dem Lager ist der „Kelsterbacher“ ausgewogen süß-sauer und als Essapfel nutzbar. Die mittelgroßen Früchte sind überwiegend von einer leuchtend hellroten Deckfarbe überzogen und mit zahlreichen rostartigen Schalenpunkten versehen. Daher kommt es manchmal zur Verwechslung mit der Roten Sternrenette.

An Boden und Klima werden keine hohen Ansprüche gestellt. Die Sorte ist robust und widerstandsfähig, insbesondere gegen Schorf. Die Bäume werden recht groß und häufig neigt sich der Stamm zur Seite. Die Aktion 2018 wird vom Verein „Main-Taunus Naturland und Streuobst“, von der Stadt Kelsterbach und von den Baumschulen Köhler und Heinrich unterstützt.

Weitere Informationen zum Ruhm aus Kelsterbach finden Sie in unserem Faltblatt:

Faltblatt Hessische Lokalsorte 2018

Baumschulen

Die Hessische Lokalsorte 2018 ‘Ruhm von Kelsterbach’ ist neben anderen alten Obstsorten in folgenden Baumschulen zu beziehen:
Köhler Baumschulen, 63486 Bruchköbel, www.baumschule-koehler.de
Baumschule Heinrich, 65474 Bischofsheim, baumschule.heinrich(at)t-online.de

Unterstützt wird die Kampagne 2018 durch:

• Stadt Kelsterbach, www.kelsterbach.de
• Main-Taunus Naturland und Streuobst e.V., www.streuobst-mtk.de


Hessische Lokalsorte 2017 – Hartapfel

Die Wetzlarer Lokalsorte ‘Hartapfel’ wurde erstmals auf der Herbsttagung „25 Jahre Pomologen-Verein e.V.“, welche von der Landesgruppe Hessen Anfang September 2016 in Wetzlar ausgerichtet wurde, als 15. Hessische Lokalsorte des Jahres präsentiert. Im Rahmen einer Exkursion auf den „Weinberg“, einer Schutzgebietsfläche der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe, konnte durch die große Teilnehmergruppe ein erster Baum gepflanzt werden. Weitere Jungbäume wurden im Herbst 2016 und Frühjahr 2017 in Zusammenarbeit mit der Stadt Wetzlar, der Gemeinde Solms und der NABU-Stiftung gepflanzt.

Wie in jedem Jahr hat die Landesgruppe Hessen auf dem Apfelmarkt der Naturschutz-Akademie Hessen, am letzten Sonntag im September, die Lokalsorte des Jahres vorgestellt. Mit dem neuen Faltblatt und einem Plakat sowie zahlreichen Früchten, konnte die Sorte der Öffentlichkeit schmackhaft gemacht werden. Gleichzeitig präsentierte Steffen Kahl ein neues Fruchtmodell (Nr. 03/103) der Firma SOMSO-Modelle, welches die Apfelsorte wie immer in äußerster Naturtreue darstellt.

Im Frühjahr 2017 konnte eine Pflanz- und Pflegeaktion in Solms-Albshausen durchgeführt werden. Hier wurden zwei Bäume aus privater Nachzucht gepflanzt und ein stark abgängiger Altbaum geschnitten bzw. verjüngt. Die Aktion hat trotz starkem Regen allen Beteiligten viel Spaß gemacht – selbst der Bürgermeister der Gemeinde Solms, der selber ein altes Baumstück besitzt, hat mit Begeisterung bei der Pflanzung Hand angelegt.

Eine ausführliche Sortenbeschreibung des Hartapfels bietet das Faltblatt, das sich hier herunterladen lässt: Faltblatt Hessische Lokalsorte 2017
Außerdem ist sie in der neuen Broschüre „Erhaltenswerte Obstsorten für Hessen“ (Seite 64/65) zu finden.


Fruchtmodelle – sortenecht und wunderschön!

Dass in der heutigen Zeit überhaupt noch pomologische Fruchtmodelle aus Papiermaché angefertigt werden, ist ein kleines Wunder. Doch die Firma Marcus Sommer SOMSO Modelle GmbH aus Coburg hat die Fähigkeit, Apfelmodelle in filigraner Handarbeit – wie vor 130 Jahren – herzustellen. Dabei werden die Früchte abgeformt, in Papiermaché modelliert, gewachst und handbemalt. Außerdem bekommen sie naturgetreue Stiele, Kelchblätter und teilweise sogar eine Frostzunge, Schorffleck oder eine Stielnase – eben wie im Original.

Alle SOMSO Modelle werden von hochqualifizierten Fachkräften in individueller Handarbeit gefertigt. Die Bemalung der naturgetreuen Nachbildungen, bei denen es sich weitgehend um Naturabgüsse handelt, ist lichtecht und sonnenbeständig. Somit wird jede Fruchtnachbildung zu einem unverwechselbaren Einzelstück.

Inzwischen ist das Sortiment an pomologischen Fruchtmodellen der Fa. SOMSO wieder auf über 100 Sorten angewachsen. Darunter finden sich auch alle hessischen Sorten, die bisher zur „Hess. Lokalsorte des Jahres“ gekürt wurden.

Bisher erschienene Nachbildungen der „Hess. Lokalsorte des Jahres“:

JahrSorteKat. Nr.
2003Heuchelheimer Schneeapfel03/85
 "Heuchelheimer Schneeapfel – Stielhälfte03/85-1
 "Heuchelheimer Schneeapfel – Kelchhälfte03/85-2
2004Körler Edelapfel03/95
2005Ditzels Rosenapfel03/94
2006Gacksapfel03/48
2007Kloppenheimer Streifling03/46
2008Ausbacher Roter03/42
2009Dorheimer Streifling03/47
2010Gestreifter Matapfel03/97
2011Metzrenette03/96
2012Spitzrabau03/84
2013Siebenschläfer03/16
2014Vaterapfel ohne Stielnase03/45
 "Vaterapfel mit Stielnase03/45-1
2015Anhalter03/44
2016Weilburger03/98
2017Hartapfel03/103
2018Ruhm aus Kelsterbach03/114
2019Kalbfleischapfel03/88
2020Lippoldsberger Tiefenblüte03/147
2021Hofheimer Glanzrenette03/149

Diese, sowie alle anderen Fruchtmodelle bieten einen ästhetischen Genuss für jede obstbauliche Dekoration. Sie erfreuen jeden Pomologen und Liebhaber alter Traditionen und können bei Ausstellungen und Fortbildungsveranstaltungen ihren Teil zum Erhalt der Sortenvielfalt in Hessen beitragen.

Sie sind nicht nur sortenecht, sondern auch wunderschön!

Die SOMSO-Fruchtmodelle sind über die Firma Marcus Sommer SOMSO Modelle GmbH in Coburg, www.somso.de zu beziehen.

(Steffen Kahl)

 


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